Anti-Gewalt-Training für Mädchen

Das Anti-Gewalt-Training für Mädchen und junge Frauen im Alter von 13 bis 18 Jahren haben wir im Jahr 2005 aufgrund eines aktuellen Bedarfs konzipiert. Methodisch ist das Training an  das Freiburger Anti-Gewalt-Training von Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff und das Anti-Aggressivitätstraining (AAT®) von Prof. Dr. Weidner angelehnt.

Weitere Grundlagen sind Haltung und Vorgehensweisen aus der Systemischen Beratung und Erkenntnisse und Methoden aus der Traumapädagogik. Das Training setzt an den Bedürfnissen, Ressourcen, Stärken sowie am individuellen Gewaltverhalten der Teilnehmerinnen an. Vorrangige Ziele des Trainings liegen in der Verbesserung der Affektkontrolle und dem Erlernen gewaltfreier Konfliktlösungs- und Selbstbehauptungsstrategien.

Zielgruppe

Mädchen und junge Frauen, die aufgrund ihrer Gewaltbereitschaft oder Gewalttätigkeit auffällig und/oder delinquent geworden sind.  

Ziele des Trainings

  • Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und dem eigenen Gewaltverhalten
  • Übernahme von Verantwortung für das eigene Verhalten
  • Erlernen von gewaltfreien Konfliktlösungs- und Selbstbehauptungsstrategien und Transfer in den Alltag  
  • Steigerung der Fähigkeit zur Selbststeuerung
  • Erfahren von Selbstwirksamkeit und Selbstwert

Die vier Bausteine des Trainings  

I. Gruppentraining

Das Gruppentraining für sechs bis acht Teilnehmerinnen umfasst ein Vorgespräch, 13 Gruppentreffen, eine erlebnispädagogische Aktion, ein Intensivwochenende und ein Nachtreffen. Die Gruppentreffen finden jeweils wöchentlich statt und dauern etwa für 2,5 Stunden. In die Gruppentreffen sind pro Teilnehmerin drei Einzelgespräche integriert.  

Trainingsinhalte sind:

  • Erarbeiten gemeinsamer Regeln
  • Eigene Lernziele schriftlich formulieren
  • Übungen zur Selbst- u. Fremdwahrnehmung, Gefühle und Körperwahrnehmung
  • Auseinandersetzung mit Rollenbildern und Geschlechteridentitäten
  • Gewalt, Geschlecht und Selbstbehauptung
  • Rollenspiele mit Video
  • Life-Line-Arbeit: biographisches Arbeiten u. a. mit Gewalthintergründen
  • Opferempathie
  • Stressmanagement in Konfliktsituationen
  • Deeskalationstraining mit externen Trainerpersonen
  • Freizeit- oder erlebnispädagogische Aktivität

II. Elternarbeit

Die Elternarbeit ist für die Nachhaltigkeit und den Transfer in den Alltag von elementarer Bedeutung, daher ist sie ein fester Bestandteil des Trainings. Schwerpunkt der Elternarbeit ist die Unterstützung der Eltern bei der Bewältigung von alltäglichen Erziehungsfragen, die Verbesserung der innerfamiliären Kommunikation sowie die Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten für die Erziehungsarbeit.

III. Einzelberatung

In der Einzelarbeit werden in erster Linie die neu erlernten gewaltfreien Verhaltensweisen mit Hilfe von Übungen, Aufgabenstellungen und Gesprächen vertieft und gefestigt. Bei Bedarf können die Teilnehmerinnen auch in anderen Bereichen sozialpädagogische Unterstützung erhalten wie zum Beispiel bei der Job- und Ausbildungssuche, bei der Wohnungssuche oder auch durch Vermittlung an andere Fachdienste.

IV. Vernetzung

Bei Bedarf binden wir verschiedene Kooperationspartner (Jugendhilfe im Strafverfahren, Polizei, Schulsozialarbeit, Sozialer Dienst, ambulante und stationäre Kinder- und Jugendeinrichtungen) in unsere Arbeit mit gewaltbereiten jungen Menschen mit ein und können so frühzeitig gezielte Hilfeleistungen gewährleisten.

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Kontakt:


Renate Matt
Tel. 0761 479999-16
0176 73940133
Renate.Matt(at)nachbarschaftswerk.de

Ort:
Geschäftsstelle Weingarten